Karneval 2011

 

 

Liebe Narren dieser Gemeinde,
ob nun große oder ganz kleine -
sie ist mal wieder bald vorbei:
die schöne Zeit der Narretei.

 

Bevor wir auf’s Haupt uns lassen streuen
als Zeichen der Umkehr und zum bereuen,
am Aschermittwoch die graue Asche,
wollen wir hier noch Faasend mache.

Wie nun schon so manches Jahr,
war es halt auch diesmal klar:
wenn wir auch sind an heiliger Stätt,
wollen wir heute lachen beim Gebet.

 

Drum sind die vorn um den Altar
nicht so wie sonst im ganzen Jahr
streng gekleidet in Gewand und Talar
sondern farbenfroh - mit Wuschelhaar.

 

Dazu so viele bunte, kleine Leute:
die Eidenborner „Kirchenmäuse“,
die - und dieses kennen wir schon,
die Messe begleiten mit frohem Ton.

 

Für den Pastor ist es ohne Frage,
teilweise schon ein wenig Plage:
was soll es denn nun diesmal werden -
froh und verdaulich für seine Herde?

 

Man mag es für einen Zufall halten
oder steckt dahinter göttlich Walten?
dass da bei Zeiten - und völlig ungeniert
eine kloore Mail seinen Bildschirm ziert?

 

Die ist gespickt - man sehe und staune,
voll mit Clown’s in denkender Laune,
die sich Fragen über Fragen stellen,
um uns den Alltag damit zu erhellen.

 

Drum wollt ich heut an dieser Stelle
- und dazu unser Out-fit sich geselle -
jetzt auch mal stellen solche Fragen,
aber nicht, um euch damit zu plagen.

 

Doch es gibt nun mal in unserm Leben,
viele „Fragen, die die Welt bewegen“.
Jedoch - das ist uns allen einsichtig,
sind diese meistens nicht so wichtig -
zumindest nicht für jedermann,
der oft nur drüber lachen kann,
wie da mal wieder ein ganz Gescheiter
doch glaubt - er sehe tiefer und weiter.

 

Diese vermeintlich so ganz Schlauen,
die häufig sich ja selbst nicht trauen,
die wollen nur zeigen fast mit Gewalt,
welch Geistes Kraft sich in ihnen ballt.

 

Im Grunde sind es schon arme Tröpfe,
die sich heiß reden um Dinge die Köpfe,
die die „einfache“ Frau und auch der Mann,
meistens ruhig nebenbei entscheiden kann.

Egal wann du rein schaust in dieses Gerät,
das natürlich heut in jeder Wohnung steht:
Ob bei Beckmann und Genossen oder Will -
da steht einem oft fast schon der Atem still:
über all das schlaue - dumme - Geschwafel,
ob im runden Kreis oder an vornehmer Tafel:
du glaubst, „die Welt wird neu erfunden“,
gerade jetzt, in diesen Minuten und Stunden.

 

Vielleicht würden die alle etwas stiller,
hörten sie auf die Worte von Henry Miller:
„Je reicher einer ist an echten Urteilen,
umso ärmer wird er an Vor-urteilen“.

 

Schauen wir dann hinein in die Politik,y
stellen wir oft fest auf den ersten Blick:
da wird viel gelabert und sich verbandelt,
aber zu selten zum Wohle aller gehandelt.

Anstatt sich zu mühen und redlich zu plagen,
und Antworten zu suchen auf wichtige Fragen,
die betreffen unser ganzes Volk und Land -
viele Menschen in beschwerlichem Stand.

 

Sie palavern rum bei Nacht und am Tag,
dies man absolut nicht mehr hören mag,
ob die an Euros bekommen fünf oder acht:
Gott sei Dank - das Werk ist nun vollbracht.

 

Jetzt wollen alle strahlen und glänzen,
dazu jede Partei noch genau abgrenzen,
was da geleistet ihre Frauen und Männer,
die anderen sind alle ohnehin nur Penner.

 

Da war derzeit - welch eine Plage,
unendlich wichtig die eine Frage:
„Hat er nicht oder hat er - und dazu wie viel?“
gehamstert von anderen - welch böses Spiel.

 

Futsch ist der Titel und der aus adligem Stand -
sieht man jetzt wieder klarer in unserem Land
die wirklichen Probleme und so viele Fragen,
die tatsächlich Menschen und Welt bewegen?

 

Wenn wir schauen auf Europa und die Welt,
dann ist es dort keineswegs besser bestellt:
Da stehen endlich auf gegen ihre Despoten,
Menschen in den Ländern im Nahen Osten.

 

Statt entschlossen an ihrer Seite zu gehen,
lassen die Politiker sie im Regen stehen,
zögern, sich gegen die Diktatoren zu stellen,
weil sie ihnen nützlich waren in vielen Fällen.

 

Bei der Kirche - unserer geistlichen Mutter,
ist ebenfalls längst nicht „alles in Butter“.
Auch da wird gequasselt und viel diskutiert,
was längst nicht immer die Betroffenen ziert.

Ob nun „Pastor mit Frau“ - oder eben nicht,
ist fast so wichtig, wie das „Ewig Gericht“.
Dazu natürlich „die Frau im Priestergewand“,
das füllt die Kirchen wieder bis an den Rand!

 

Doch - und das sollte man genauso klar sagen,
stellen sich die Verantwortlichen harten Fragen:
Was es Übles gab vor langer und lange Zeit,
kann nicht ganz ausgeschlossen werden heut.

 

Ich will jetzt beenden mein Überlegen,
zu den „Fragen, die die Welt bewegen“
und ruf euch zu wie eh und je:
Allee Hopp, Helau und da je!


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