Bericht Lourdes 2002
Unsere Fahrt nach Lourdes (03.06.2002 – 09.06.2002)
Ein kurzer Reisebericht von Anna Klinkner
Lourdes ist ein Pilgerort im Südosten Frankreichs. Hier wurde am 07.01.1844 ein kleines Mädchen geboren, das auf den Namen Bernadette getauft wurde. Die ersten zehn Jahre ihres Lebens lebte sie glücklich mit ihren Eltern und 3 Geschwistern in der Mühle Boly. Wegen wirtschaftlicher Flauten und weil Vater Soubirous ein sehr großes Herz hatte und nicht nein sagen konnte, wenn er um Brot oder Mehl gebeten wurde, musste die Mühle geschlossen werden und die Familie ausziehen. Sie fanden Unterschlupf im „Cachot“, dem ehemaligen Gefängnis, ein einziger kleiner, schäbiger Raum. Hier lebte die Familie in größter Armut.
Während dieser Zeit erscheint dem Kind Bernadette vom 11.02.1858 bis 16.06.1858 die Gottesmutter 18 mal in einer Grotte außerhalb von Lourdes. Sie gibt Anweisungen, die das Kind den Priestern übermitteln soll, wie zum Beispiel beten für die Sünder, Buße tun, sich waschen an der Quelle, die in der Grotte entspringt, in Prozessionen zu dieser Stelle pilgern, eine Kirche bauen. Nach mehreren Heilungen durch das Wasser jener Quelle, beginnt die Kirche mit der offiziellen Prüfung der Vorkommnisse in Lourdes und entscheidet 1862, dass wirklich die Gottesmutter erschienen ist.
Bernadette begibt sich am 07.07.1866 nach Nevers in das Kloster St. Gildard, wo sie am 16.04.1879 starb. Am 22.09.1909 wurde ihr Grab geöffnet und man fand den Leichnam ohne eine Spur von Verwesung. So ruht sie heute in der Klosterkirche. Am 08.12.1933 wurde Bernadette heilig gesprochen.
1.Tag:
Morgens 5.50 Uhr Abfahrt in Schmelz am Bahnhof. Nach zwei kurzen Pausen, waren wir kurz vor 14.00 Uhr in Ars wo wir um 14.00 Uhr eine heilige Messe vor dem gläsernen Schrein des Pfarrers von Ars hatten. Als junger Mann wollte Johannes Baptist Vianney immer Pfarrer werden, schaffte aber das Abitur nicht. Irgendwann fand er einen Bischof, der mit ihm lernte, bis er endlich zur Weihe zugelassen wurde. Daraufhin schickte man ihn in ein verrufenes Nest - nach Ars. Mit der Zeit schaffte er es aus diesem Nest eine ordentliche Stadt zu schaffen. Seinen unversehnten Leichnam kann man in der Kirche sehen. Nur das Gesicht ist mit einer dünnen Wachsschicht überzogen. Heute ist der Pfarrer von Ars Schutzpatron der Pastöre. Gegen 19.00 Uhr kamen wir in Nîmes an, wo wir übernachteten.
2. Tag:
8.00 Uhr Weiterfahrt Richtung Lourdes. In Sète machten wir am Meer kurz halt. Gegen Mittag waren wir in Carcassonne und besichtigten die Kirche und die schöne Festungsanlage. Um 16.15 Uhr kamen wir endlich in Lourdes an. Trotz strömenden Regens ließen wir es uns nicht nehmen, an der Lichterprozessesion um 21.00 Uhr teilzunehmen. Nach der Rückkehr ins Hotel löschten wir unseren Durst und fielen tot müde ins Bett.
3.Tag:
Nach dem Frühstück besuchten wir die internationale Messe in der unterirdischen Basilika. Ca. 20.000 Pilger nahmen an der Messe teil, die von ca. 200 Priestern, 4 Bischöfen und 1 Kardinal zelebriert wurde. Nach dem Mittagessen und einer kurzen Verschnaufpause besichtigten wir das Geburtshaus Bernadettes, das Cachot und ein Museum, das über die Geschichte der Bernadette Auskunft gibt. Danach wollten wir an der Sakramentsprozession teilnehmen, aber wegen strömenden Regens wurde nur eine Andacht in der unterirdischen Basilika gefeiert. Nach dem Abendessen gingen wir wieder mit der Lichterprozession, die heute in voller Länge stattfand, weil es ausnahmsweise trocken war.
4. Tag:
Heute hieß es früh aufstehen, denn schon um 8.00 Uhr hatte unsere Gruppe eine Messe außerhalb von Lourdes in der Cité St. Pierre in einem Schafstall, der dem nachgebaut ist, in dem Bernadette die Schafe hütete. Die Cité St. Pierre wurde von dem Pfarrer Rodhain gegründet, der den ärmsten Lourdespilgern hier kostenlose Unterkunft und ein warmes Essen bot. Heute übernachten hier vorwiegend Jugendliche. Wieder in Lourdes angekommen, konnte jeder machen, was er wollte. Mama und ich nutzten die Zeit um im heiligen Bezirk bei der Grotte unsere Anliegen der Muttergottes vorzubringen. Unser Pastor hat uns Gott sei Dank schon vor unserer Ankunft erzählt, wo man trotz des Trubels Ruhe finden kann. Nach dem Mittagessen starteten wir zu einem Ausflug in die Pyrenäen. Nach einer Kutschfahrt unternahmen wir noch einen langen Spaziergang entlang eines klaren Bergbaches. Zurück in Lourdes nahmen wir das Abendessen ein, danach machten wir uns auf zur Lichterprozession. Vor der Oberen Basilika liegt ein großer Vorplatz, der über die Rosenkranzbasilika gebaut ist. Von hier feierten Mama und ich die Prozession mit. So hatten wir einen Überblick über die Menschenmasse, die sich versammelt hatte. Das Ende der Prozession hatte sich noch nicht in Bewegung gesetzt, da waren die Ersten schon den langen Weg über die Esplanade und über den großen Platz bis vor die Rosenkranzbasilika gegangen. Hier wurden zuerst die Kranken in ihren Rollstühlen , beziehungsweise auf ihren Liegen aufgestellt, dahinter reihten sich die anderen Pilger zum Abschlusssegen auf. Während der Prozession wird der Rosenkranz gebetet, wobei jeweils ein halbes Gesätz in einer andern Sprache vorgebetet wird. Das Vater unser zwischen den Gesätzen wird in lateinischer Sprache gesprochen. Nach jedem Gesätz wird ein Lied angestimmt, das jeder in seiner Sprache mitsingt. Danach folgt die Verehrung des Allerheiligsten mit abschließendem Segen. Heute dauerte die Prozession wegen der vielen Menschen und eines etwas späteren Beginns sehr lange, so dass wir erst kurz vor 23.00 Uhr im Hotel zurück waren.
5.Tag:
Wieder rappelt der Wecker zeitig. Um 7.30 Uhr besuchten wir eine Messe in deutscher Sprache an der Grotte. Obwohl ausnahmsweise die Sonne schien, war es eisig kalt. Um 9.00 Uhr machten wir uns auf zu dem 1,6 km langen Kreuzweg, den unser Pastor mit Bibelausschnitten und modernen Texten zu den einzelnen Stationen unterlegte. Um 11.20 Uhr waren wir wieder zurück auf dem großen Platz vor der Rosenkranzbasilika, wo uns ein Fotograph erwartete, der von unserer Gruppe ein Erinnerungsfoto machte. Schon war es Zeit zum Mittagessen, das stets pünktlich um 12.00 Uhr serviert wurde. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wir nutzten ihn für eine kurze Mittagsruhe und einige Besorgungen. Um 17.00 Uhr fanden wir uns wieder im heiligen Bezirk ein zur Sakramentsprozession mit Krankensegung. Nach dem Abendessen machte unsere Gruppe eine eigene Abschlussprozession an deren Ende wir eine große, dicke Kerze bei der Grotte aufstellten, deren Licht all unsere Anliegen auf die Fürsprache der Gottesmutter und der heiligen Bernadette zu Gott bringen soll.
6. Tag:
Punkt 8.00 Uhr Abfahrt aus Lourdes. Mit mehreren kurzen und einer längeren Pause fuhren wir nach Nevers, wo wir um 18.30 Uhr ankamen.
7.Tag:
Um 8.30 Uhr hatten wir heilige Messe in der Kapelle des Klosters in Nevers, wo auch der Glasschrein mit dem unversehrten Leichnam der heiligen Bernadette aufgestellt ist. Um 10.00 Uhr setzten wir unsere Fahrt Richtung Heimat fort. Kurz vor Mittag waren wir in Paris, wo uns unser Busfahrer noch die bedeutendsten Bauwerke zeigte. Um 20.30 Uhr schließlich kamen wir in Schmelz an, wo wir von der Familie freudig erwartet wurden.