Ein Leben ohne Freude
ist wie eine weite Reise
ohne Gasthaus.
(Demokrit)
Mit Kummer
kann man allein fertig werden,
aber um sich aus vollem Herzen
freuen zu können,
muss man die Freude teilen.
(MarkTwain)
Karnevals - Predigt
Geliebtes Volk - dem Herrn geweiht,
von nun an - bis in Ewigkeit:
es stehen Welt und Kirch heut Kopp,
drum ruf ich laut heut: Alleh hopp!
Wie wir’s gewohnt halt jedes Jahr:
die Narrenzeit ist wieder da,
wo sich durchaus die Geister scheiden,
weil nicht jeder kann dies Treiben leiden.
Nun soll - wie schon beim Alten Fritz
- und das ist keineswegs ein Witz -
nach seiner Facon absolut ein jeder
in seinem Erden-Leben selig werden.
Der Wege gibt‘s dazu sehr viele,
Hauptsach: sie führen zu dem Ziele,
dass unser Leben - wie’s auch sei,
nicht voller Trübsal geh‘ vorbei.
Natürlich - das ist genauso klar:
es kann nicht alle Tag‘ und Jahr‘
uns immer scheinen nur die Sonne,
das wär‘ gewiss zu viel der Wonne.
Ebenso eindeutig ist es und dazu gewiss,
dass mancher Tag durchaus betrüblich ist.
wo uns dann absolut will nichts gelingen
bei den großen und selbst kleinen Dingen.
Schauen wir hinaus dazu in diese Welt,
wo auf’s Beste vieles ist nicht bestellt,
da kann uns sein zum Weinen - nicht zum Lachen
bei dem, was die Großen und die Kleinen machen.
Dort wird gemauschelt und gelogen
und feste weg auch noch betrogen
mit vielen Tricks und mit gewaltigen Summen,
sodass man nur noch leise kann verstummen.
Hinzu kommt all die täglich‘ Last und Pein,
wie soll man da froh und guter Dinge sein?
Da scheint es allemal gescheiter:
wir „blasen unsere Trübsal“ weiter.
Doch - das wage ich zu hinterfragen,
werden damit geringer unsere Plagen?
Oder sollte man trotz all dieser Sachen,
nicht öfter froh sein - und auch lachen?
Natürlich - und das stimmt ganz gewiss,
dass eine Achterbahn unser Leben ist,
auf der es rauf und runter geht
und alles auf dem Kopf mal steht.
Doch eines steht genauso fest:
„Unser Leben sei ein Fest“ -
wie es in dem Buch schon steht,
das wir benutzen zum Gebet.
Ich weiß - es wird all das nichts nützen,
bei denen, die nur hinterm Ofen sitzen -
die alles sehen durch die schwarze Brille,
überzeugt sind: unser Leid sei Gottes Wille.
Es gibt in der Tat - da bin ich fest der Meinung
- das ist keine Frage je eigener Entscheidung -
trotz all der Gier nach Macht und Geld,
so viel Schönes und Gutes in der Welt.
Nur frag‘ ich euch, meine lieben Leute,
gibt’s das nur hier und erst seit heute?
Die Welt war schon immer aus dem Lot,
hätt’s sonst gebraucht einen „Robin Hood“?
Ich will und kann es nicht verhehlen,
dass ein solcher unserer Zeit tut fehlen,
der auf seine eig’ne Art in unserer Welt,
wieder so manches endlich richtig stellt.
Man kann sicherlich darüber streiten
über das, was er getan in alten Zeiten,
bei so vielen Reichen und Despoten,
weil sie selber taten - was ist verboten.
Die sich verschafften Titel und Posten,
ungeniert lebten auf der Kleinen Kosten,
die Arme und Schwache beuteten aus,
um selbst zu leben in Saus und Braus.
Seine Methoden waren gewiss nicht sauber
und doch umgibt ihn ein gewisser Zauber,
weil er - wenn auch auf seine Art und Weise,
Armen half, den Witwen, Waisen und Greisen,
indem er stets neue und listige Wege fand,
denen zu nehmen, was ihnen nicht zustand,
weil sie es genommen - von Hilflosen erpresst,
damit sie feiern konnten Gelage und Fest.
Schaue ich heute hinaus in unsere Welt,
so sehe ich - da ist es kaum anders bestellt:
sie ist voll Zocker, Gauner und Dieben,
die ihren Vorteil und das Geld nur lieben.
Offensichtlich sind Methoden dort erlaubt,
die für jeden, der an Gerechtigkeit glaubt,
ihn treiben müssen in große Wut und Rage,
beim Treiben dieser abgebrühten Bagage.
Da wird gepokert, gedealt und gezockt,
weil einzig der große Gewinn sie lockt,
für sie spielt Anstand absolut keine Rolle,
Hauptsach: sie schöpfen aus dem Volle(n).
Wenn Ungezählte dafür auch bluten,
und futsch sind ihre Euros, die guten,
so scheint es wohl nobel in dieser Runde,
sich zu gebärden wie ein Rudel Hunde.
Da muss es doch Mittel und Wege geben,
um sie endgültig an die Kette zu legen,
damit jedes Volk mit Kind, Frau und Mann,
wieder frei atmen und ruhig schlafen kann.
Wenn Angela, Nicolas und all die Sippschaften
diese unendlich wichtige Sache nicht schaffen,
dann könnt ihr sicher verstehen mein Begehr:
da muss ein echter „Robin Hood“ nochmal her.
Nun soll man nicht Gleiches mit Gleichem vergelten,
und hier helfen sicher auch keine „Robin Helden“,
doch - das ist meine ehrliche und ängstliche Frage:
wer kann uns denn noch befreien von dieser Plage?
So gesehen - nicht verkehrt, obwohl bekloppt:
„Alleh hopp! Die Welt und Kirch steh’n Kopp!“
Denn auch in der Kirche - unserer alten Mutter,
ist nicht alles in Ordnung - nicht „alles in Butter“.
Obwohl zum „Dienst an Mensch und Welt“ bestellt,
ist ihr „Personal“ recht offen für die Dinge der Welt.
Das braucht uns nicht übermäßig zu beschweren,
solange sich bei ihnen die Werte nicht verkehren.
Genug der mehr oder weniger schlauen Gedanken,
sonst weist ihr letztlich mich noch in die Schranken.
Trotz „aller Wirklichkeiten auf Erden“ ruf ich heute aus:
„Ein Leben ohne Freude ist wie eine Reise ohne Gasthaus“.
Alleh Hopp - Da jee - Helau !
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr
Meine liebe närrische Christenschar,
wie immer versammelt um den Altar,
die Welt steht wieder einmal Kopp,
drum grüßen auch wir mit „Allee hopp“!
Heute gilt‘s - wie es schon lange Sitte,
zu schau‘n auf mögliche „falsche Tritte“,
die sich hier ereignet in unserem Kreis
und von denen „Hinz und Kunz“ ja weiß.
Am besten fangen wir von vorne an,
dort, wo schließlich ja alles begann:
in Bethlehem - in dem schäbigen Stall,
wo geboren wurde - der Herr vom All.
So wie bereits die Hirten und die Weisen,
wollten auch wir ihm „unsere Ehr erweisen“,
wie es schon taten seit zweitausend Jahren,
die Gottes-fürchtigen und frommen Vorfahren.
Wie man als treuer Christ doch weiß,
machten drei Männer eine weite Reis‘,
um zu finden das Gottes-Kind - so lieb und hold,
und ihm zu bringen Myrrhe, Weihrauch und Gold.
Als sie dann endlich hatten gefunden,
wofür sie so lange sich geschunden,
da waren Freude und Jubel riesig groß,
als sie sahen das Kind in Mariens-Schoß.
Ob sie Josef, Ochs und Esel sahen
beim Schenken all der guten Gaben,
das sei nun mal dahin gestellt,
weil letzt-endlich es nicht zählt.
Auf jeden Fall - so denk ich’s mir,
staunten wohl Menschen und Getier,
bei der schönen, königlichen Pracht,
die diese Männer hatten mitgebracht.
Wie es bei Königen früher war doch Brauch
huldigen dem Kind sie mit geweihtem Rauch,
der Wohlgeruch sich im Rund verbreitet -
eine prächtige Wolke zum Himmel gleitet.
Da reichlich Luft war im zugigen Stall,
konnten sie kräftig räuchern überall -
ohne Feuer-Alarm so auszulösen
wie es machen die kleinen „Bösen“.
Aber - das war gewiss der Könige Glück,
- sonst wäre die Feuerwehr angerückt -
dass es nicht gab - und nicht montiert,
irgendwo ein Gerät, das Rauch sondiert.
Natürlich - das ist gewiss ein Segen,
und rettet durchaus manchmal Leben,
so ein Melder für den Qualm und Rauch,
doch ein Wärmemelder täte es hier auch.
Das war ja lang und breit die Diskussion,
weil ich gemosert als „geistliche Person“,
gegen Rauchmelder hier in der Kapelle,
weil er sonst kommt - „der Fall der Fälle“.
Nach großen und sehr heißen Debatten,
wir die Lösung endlich gefunden hatten:
Es kommen in den kompletten Bereich der Kapelle
nicht Rauch- sondern Wärme-Melder an deren Stelle.
Da freut sich richtig das kleine Pastoren-Herz,
denn es hätte nicht verwunden diesen Schmerz,
nicht mehr zu verwenden den geweihten Rauch,
wie es an großen Festen ist ein guter Brauch.
Dann wurde gewerkelt - geschraubt - montiert,
zudem sogar alles genauestens anvisiert,
damit - wenn es wirklich mal würde zu heiß,
der Melder den Feuer-Alarm an schmeißt.
Da wurde klar und deutlich mir versichert:
an dieser Stell ist alles jetzt so abgesichert,
dass du mit deinem „Schlenker-Fässchen“
jegliche Alarmierung kannst vergessen.
Also dann mal ran zu frischen Taten,
als wir endlich Weihnachten hatten,
um würdig zu ehren in der Kripp‘ den Kleinen,
mit Weihrauch - dem edelsten und feinen.
In froher Stimmung - und mit frommem Gefühl,
schafften sich „Här“ und Gefolge vorbei an Stühl‘,
durch die Kapelle - hin zu des Altares Rand,
wo Maria und Josef und der kleine Jesus stand.
Vor ihnen galt es, fromm und tief sich zu verbeugen,
um ihnen so Liebe und viel Ehrfurcht zu bezeugen.
Dazu - das kann man einfach nicht verleugnen,
sollte wie Weihrauch unser Gebet aufsteigen.
Doch kaum war reichlich dies dann geschehen,
konnt‘ man vor der Kapell‘ schon Blaulicht sehen -
Das ließ die Frommen noch nichts Böses ahnen,
da hier beständig kommen die Kranken-Wagen.
Als im Flur zu sehen waren Männer mit Masken,
die versuchten, sich durch den Rauch zu tasten,
da wurde den frommen Seelen so langsam klar,
was in der Kapelle an der Kripp geschehen war.
Das war wohl nichts mit Wärme-Melder - wie gesagt,
es war absolut kein Feuer - keine Hitze - angesagt.
Dafür quoll aus des Kesselchens rundem Bauch,
in der Sakristei weiter und reichlich der edle Rauch.
Das da jedoch - wer konnte und sollte das schon ahnen,
statt Wärme- eben Kombi-Melder an der Decke waren,
die - wie die Christmette am Hl. Abend hat gezeigt,
treu und zuverlässig zu ständigem Dienst sind bereit.
Die Feuerwehren aus all den umliegenden Orten,
konnten kein Feuer und keinerlei Gefahr hier orten,
die Betern, Kranken, Bediensteten könnte schaden,
dafür konnten sie sich am Weihrauch richtig laben.
Da die Männer beim Einsatz sich recht ruhig verhalten,
konnten wir weiter die fromme Christmette gestalten -
und wie die Hirten in Bethlehem mit der Engelschar,
dem Christus-Kind viel Lob und Dank so bringen dar.
Nun will ich es hier offen und ganz ehrlich sagen,
die Aktion ist mir schon auf den Magen geschlagen,
weil es halt nicht war irgendeine Stund‘ - ein Tag:
sondern Hl. Abend, an dem man Ruhe haben mag.
Ich will heute alle um Entschuldigung bitten,
die an diesem Abend für die Frommen litten -
die vielen Männer von all den Feuerwehren,
und die Familien, die sie mussten entbehren.
Dass der Braten - fast schon auf dem Tisch,
nachher nicht mehr war so richtig frisch,
hat sicher längst nicht jedem geschmeckt,
wenn es auch war für einen hehren Zweck.
Dass mitten aus dem frommen Beten,
man musste noch den Dienst antreten -
da hätt‘ man drauf verzichten können -
dafür sich fromme Erbauung gönnen.
Nun ist das Malheur halt mal geschehen,
man kann es tot-ernst - oder locker sehen.
Eines ist dadurch jedoch ganz klar und gewiss:
die Feuermelde-Anlage bei uns in Ordnung ist.
Ich möchte kommen nun zum Schluss,
sonst mach ich damit noch Verdruss,
dass ich heut mal wieder find‘ kein End,
weil auch heute nicht die „Bude brennt“.
Danken möchte ich ausdrücklich heut,
den ungezählten und ehrenwerten Leut‘,
die Tag und Nacht dazu sind bereit,
zu helfen, wo einer nach Hilfe schreit.
Sei es nun ehrenamtlich - oder auch bezahlt,
sie sind wie ein Stern, der im Dunkel strahlt.
Die uns nicht alleine lassen in unserer Not,
oder wenn Gefahr für Leib und Gut uns droht.
Die eben auch an diesen tollen Tagen
nicht nach Freizeit oder feiern fragen,
wenn die anderen mal wieder „stehen Kopp“,
sich erfreuen an „Da je“, „Helau“ und „Aleh hopp“!